Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Frankreich, Finnland und zwei starke Frauen
Zwei starke Künstlerinnen am Pult und am Klavier hat sich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks für seine Konzerte am Donnerstag und Freitag, den 1./2. Mai, eingeladen. Eingerahmt von Orchesterwerken von Jean Sibelius und Kaija Saariaho interpretiert Alice Sara Ott das Klavierkonzert G-Dur von Maurice Ravel. Die Leitung hat die amerikanische Dirigentin Karina Canellakis. BR-Klassik überträgt live im Radio und im Videostream.

Ihr Debüt beim Symphonierochester des Bayerischen Rundfunk hat Karina Canellakis, Chefdirigentin beim Radio Filharmonisch Orkest im niederländischen Hilversum und Erste Gastdirigentin beim London Philharmonic Orchestra, 2020 Corona-bedingt vor leeren Reihen gegeben. Für ihre Rückkehr am 1./2. Mai im Münchner Herkulessaal wählt die 1981 geborene Amerikanerin mit griechisch-russischen Wurzeln ein Programm, das ein populäres Werk aus Frankreich in Kontrast setzt zu zwei selten zu hörenden Kompositionen aus Finnland. Ravels Klavierkonzert in G-Dur, komponiert zwischen 1929 und 1931, luzid, jazzig, bildet in seinem verspielten Duktus einen spannungsreichen Gegenpol zu den dunklen, klaren Klängen der "Lemminkäinen"-Suite von Jean Sibelius.
Die viersätzige Suite, inspiriert von Episoden aus dem finnischen Nationalepos "Kalevala", steht in der Geschichte des BRSO erst zum zweiten Mal auf dem Programm. Geschildert werden die Abenteuer des Titelhelden Lemminkäinen – eine Art nordischer Siegfried –, seine erotischen Eroberungszüge, seine Zerstückelung in der Unterwelt und die Wiedererweckung durch die Zauberkräfte seiner Mutter. Dem finnischen Totenreich Tuonela und seinem Wächter, einem schwarzen Schwan, widmete Sibelius innerhalb der Suite eine gesonderte Tondichtung, die in ihrer Klanggewalt für sich allein genommen zum Klassiker geworden ist.
Ravel zum 150. Geburtstag
Mit dem Klavierkonzert G-Dur von Maurice Ravel ehrt die Münchner Pianistin Alice Sara Ott den französischen Impressionisten und Spätromantiker zum 150. Geburtstag. Das funkensprühende Werk verbindet Elemente aus perkussivem Jazz-Idiom, baskischer Folklore und französischem Esprit rund um einen traumverlorenen Mittelsatz. Ott, Jahrgang 1988 und 2010 ausgezeichnet mit dem Echo Klassik, debütierte vor zehn Jahren beim Symphonieorchester des BR mit dem Klavierkonzert von Edvard Grieg.
Den Auftakt macht ein Stück, das die finnische Komponistin Kaija Saariaho dem Dirigenten Esa-Pekka Salonen gewidmet hat. Unter dem Titel "Lumière et pesanteur" arrangierte sie die achte Station aus der Passion über die französische Philosophin Simone Weil als eigenständige Miniatur. Musik voller Licht, mystisch und kosmisch, in der die titelgebende Schwerkraft aufgehoben scheint.
Konzerttermine
Donnerstag, 1. Mai, 20.00 Uhr, Herkulessaal, München
Freitag, 2. Mai, 20.00 Uhr, Herkulessaal, München
Konzerteinführungen jeweils um 18.45 Uhr
Programm
Kaija Saariaho – "Lumière et pesanteur"
Maurice Ravel – Klavierkonzert G-Dur
Jean Sibelius – "Lemminkäinen"-Suite, op. 22
Mitwirkende
Alice Sara Ott, Klavier
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Karina Canellakis
Karten
erhältlich zu 15,- bis 84,- Euro (U30-Tickets für junges Publikum und Inhaber des München Passes 10,-) über shop.br-ticket.de oder Tel. 0800 /5900 594 sowie über München Ticket
Liveübertragung und Mitschnitt
BR-KLASSIK überträgt das Konzert am Freitag, 2. Mai, um 20.05 Uhr live in Surround im Radio sowie im Video-Livestream auf br-klassik.de und auf brso.de. Anschließend steht das Konzertvideo zum Abruf zur Verfügung.